Employer what? So geht es vielen Unternehmern, die sich noch nicht mit dem etwas unbekannten aber durchaus wichtigen Begriff Employer Advocacy beschäftigt haben.
Mehr als 25 Millionen Unternehmen haben einen eigenen Instagram Business Account und nutzen soziale Medien als erfolgreichen Kanal im eigenen Marketingmix. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, um die digitale Reichweite zu erhöhen und die eigene Präsenz auf den verschiedenen Portalen zu verstärken. An dieser Stelle kommt der Begriff Employer Advocacy ins Spiel.
Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter
Die eigenen Mitarbeiter sind ja bekanntlich das laufende Aushängeschild eines Unternehmens. Wie authentisch und vertrauenswürdig würde Ihr Unternehmen erst wirken, wenn Ihre Mitarbeiter auf ihren eigenen Social Media Kanälen Beiträge über Unternehmensneuigkeiten, den Arbeitsalltag und persönliche wie auch unternehmerische Erfolgsgeschichten posten? Im privaten Leben nehmen Arbeitnehmer schon längst kein Blatt mehr vor den Mund und teilen ihre Meinung über den eigenen Arbeitgeber. Warum dann nicht auch auf den sozialen Netzwerken? Erfolgreiche Employer Advocacy Cases
Einen Blick in den Arbeitsalltag
Insbesondere junge Mitarbeiter sind sehr onlineaffin und kennen sich bereits gut mit den bekannten digitalen Kanälen aus. Viele von ihnen besitzen ein eigenes Social Media Profil und veröffentlichen dort regelmäßig Beiträge. Nicht selten posten sie Bilder vom Arbeitsplatz oder dem leckeren Snack in der Mittagspause. Wenn Sie im Bereich Employer Advocacy aktiv werden möchten, sollten Sie Ihre Mitarbeiter dazu zu ermutigen, Informationen und Situationen des Arbeitsalltags auf dem eigenen Kanal zu posten und/oder Beiträge des Arbeitgebers zu teilen.
Für die meisten Ihrer Mitarbeiter ist Social Media kein Neuland und bereits fester Bestandteil im Alltag. Workshops oder Schulungen sind somit meist nicht notwendig. Einige Unternehmer sorgen sich allerdings nicht unbegründet darum, dass die Postings und Stories der Mitarbeiter auch die negativen Seiten des Arbeitgebers aufzeigen können (nicht selten lassen einige Arbeitgeber Ihre Profile und Bewertungen auf Kununu sperren) oder nicht die Firmenwerte widerspiegeln. Diese Sorgen sind natürlich nicht unbegründet. Überstunden, der viel zu stressige Tag oder der nervige Chef – wo sind hier die Grenzen gesetzt? Als Arbeitgeber gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um präventiv zu handeln und den maximalen Nutzen aus Employer Advocacy Maßnahmen zu ziehen.
Employer Advocacy richtig nutzen
Durch Reglementierung und Erstellung von Guidelines können Sie vorgeben, was erlaubt ist und was nicht. Hier ist Ehrlichkeit und Präzision das oberste Gebot. Was darf kommuniziert werden? Dürfen die Bilder der letzten Firmenparty gezeigt werden, auf denen Herr Hubert auf der Tanzfläche abzappelt? Sprechen Sie darüber, was für Sie und Ihre Mitarbeiter im grünen Bereich und was tabu ist. Wichtig ist, klarzustellen, dass Ihre Mitarbeiter als Markenbotschafter dienen und somit die Glaubwürdigkeit und Authentizität des Unternehmens sowie die Firmenphilosophie widerspiegeln. Nur, wenn Ihre Mitarbeiter dies verstanden haben, macht dieses Tool auch Sinn und kann nachhaltig für den Reichweitenausbau Ihres Unternehmens genutzt werden.
Hier ein Beispiel, um das Potential von Employer Advocacy zu verdeutlichen: Sie suchen im Bereich Umwelt und Soziales eine/n neue/n Mitarbeiter/in. Eine Option ist, ein Stockbild zu kaufen, eine nette Anzeige zu basteln und auf beispielsweise LinkedIn zu bewerben. Oder aber Ihr umweltaffiner Mitarbeiter vermittelt seinen 137 Instagram Followern – davon viele ebenfalls umweltaffin – einen Eindruck vom Arbeitsalltag und macht auf das Stellenangebot aufmerksam. Was denken Sie welcher Weg erfolgsversprechender ist?
Always treat your employees exactly as you want them to treat your best customers.
Stephen R Covey
Wie bei allen anderen Marketingbereichen sollten Sie vor der Umsetzung von Emloyer Advocacy Maßnahmen eine eigene Strategie entwickeln.
Machen Sie sich im ersten Step Gedanken über Ihre Zielsetzung. Wollen Sie mit dem Tool Fachpersonal oder Auszubildende in Ihr Unternehmen locken, sollten Sie beispielsweise Einblicke in Ihre Arbeitswelt geben. Gibt es eventuell eine bestimmte Botschaft, die Sie als Team mit allen Mitarbeitern unter einem bestimmten Hashtag verbreiten wollen? Definieren Sie Ihre Ziele und werden Sie kreativ! Und denken Sie bei der Umsetzung daran, dass Sie Ihre Mitarbeiter nicht zwingen können, bei diesem Projekt mitzuwirken. Nur dann können authentische und nachhaltige Ergebnisse entstehen! Lesen Sie auch unseren Artikel Employer Branding, für mehr Informationen zum Thema Arbeitgeber Positionierung.
Lenea Martens
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